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Waves on the ocean of life: a Dalriadian tale By Mrs. F. Marshall Ward
LONDON: SIMPKIN, MARSHALL, & CO. DUBLIN: MOFFAT & CO. 1869.
(Page 92)
CHAPTER XI.
Merrion Square, Dublin, Feb. 7, 17 — .
MY DEAR MOTHER — I have now got my degree of A. B. at college, and hope soon to get a curacy, be ordained and admitted into the ministry of the 'Episcopal' Church. In the meantime, I have remunerative occupation as tutor here.
What you say about abuses and errors is, I acknowledge, quite true; but, mother dearest, can any church on earth be perfect? Was there not even among the twelve disciples of our Lord a Judas? But a reformation and improvement will soon be effected. At present a most singular and energetic man is going about preaching, who is likely to rouse the Church of England from its deadness and formality. I have heard Wesley preach; he is a member of the Established Church, and does not aim at schism or separation from it. He is short in stature, and thin; enthusiastic without being fanatical; has great fluency of speech, and makes use of simple but persuasive language. He has gained a great number of followers, and as he is very methodical in his rules and habits, his adherents have been called Methodists.
You may judge of the sensation he has made, and the popularity he has acquired, when he can collect thousands to hear him preach every morning at five o'clock. Should the weather prove favourable, he is obliged to preach in the open air, as a building cannot be found sufficiently large to accommodate the numbers who flock to hear him.
Mr Wesley is liberal in his sentiments towards all denominations of Christians, as will be seen from the following dream which he narrated.
'Methought,' said Wesley, 'I had died, and found myself in another world beside two open gates. One was wide, and looked gloomy within; the other was narrow, and inside shone a bright light, surpassing the brilliancy of the sun in its meridian splendour.'
'I had no difficulty in deciding that the broad gate was the entrance to hell. Both entrances were guarded by angels. Well, thought I, though I don't wish to enter the broad gate, I'll ask the gatekeeper some questions; so approaching the stern, gloomy angel, I said, Have you many people inside? Yes, a great many, was the reply. Have you any Episcopalians here? Yes. Have you any Roman Catholics? Yes. Any Quakers? Yes. Any Presbyterians? Yes. Any Methodists? Yes. Well, I suppose you have some of all sects inside? Yes, said the angel, laughing sarcastically; there are a great number here who were professors of religion on earth.'
'I turned sorrowfully away, and approaching the narrow gate addressed the guardian angel, asking if there were many persons in heaven? Sweetly smiling, he replied, Oh yes; from every nation, tongue, and people on the earth. I suppose you have a number of Methodists? Not any, replied the angel. You have Episcopalians, then? No. Quakers? No. Presbyterians? No. Covenanters? No. Jews? No. Mohammedans? No. Well, said I, getting quite alarmed, who have you, then? The angel looked pitifully at me; then smiling benignantly, said, We have neither sect nor denomination in heaven. They were followers of the Lamb, and have washed away all their sins in His blood. Then opening the gate I heard sung by thousands of voices, Worthy is the Lamb that was slain. Blessing, and honour, and glory, and power, be unto Him that sitteth on the throne, and unto the Lamb, for ever; for He hath loved us, and washed us from our sins in His own blood, and hath made us kings and priests unto God and His Father; to Him be glory and dominion for ever and ever. Amen.'
'I then awoke, and am more fully persuaded than I had hitherto been, that being a member of any particular church will not get us to heaven. The main question is, am I in Christ, or out of Christ?' Never shall I forget the expression of Wesley's face, beaming with devotion, love, and Christian charity, while he pronounced the benediction. 'The peace of God,' which he had so earnestly implored, seemed indeed to have rested on the attentive audience, as the dense crowd separated, evidently deeply impressed.
Dearest mother, I have written you a long letter, and although it may not give you satisfaction, that I have acted and feel so differently from what my father and you wished, I have done only as my conscience dictated. But however much I may have changed in other respects, believe me I have not intentionally given you and my father pain; and I still remain ever your affectionate son, ALEXANDER P. RUTHERFORD.
Wellen auf dem Ozean des Lebens: Eine dalriadische Erzaehlung von Frau F. Marshall Ward
LONDON: SIMPKIN, MARSHALL, & CO. DUBLIN: MOFFAT & CO. 1869.
(Seite 92)
KAPITEL XI.
Merrion Square, Dublin, Feb. 7, 17 - .
MEINE LIEBE MUTTER - nun habe ich meinen Abschluss von A. B. an der Hochschule, und hoffe bald ein Vikariat zu bekommen, ordiniert zu werden und fuer den Dienst in der Episkopalen Kirche zugelassen zu werden. In der Zwischenzeit habe ich eine entgeltliche Taetigkeit als Tutor hier.
Was Sie ueber die Missstaende und Fehler sagen, bestaetige ich, ganz richtig; aber, liebste Mutter, kann jede Kirche auf der Erde perfekt sein? War nicht einmal unter den zwoelf Juengern unseres Herrn ein Judas? Aber eine Reformation und Verbesserung wird bald erfolgen. Derzeit ist ein ueberaus aussergewoehnlicher und energischer Mann dabei zu predigen, der wahrscheinlich die Kirche von England aus ihrer Leblosigkeit und Formalitaet wecken wird. Ich habe Wesley predigen gehoert; er ist Mitglied der etablierten Kirche, und zielt nicht auf Spaltung oder Trennung von ihr. Er ist von kleiner Statur und duenn; begeistert ohne fanatisch zu sein; hat grosse Gewandtheit der Rede, und macht Gebrauch von einer einfachen, aber ueberzeugenden Sprache. Er verfuegt zudem ueber eine grosse Zahl von Anhaengern, und da er sehr methodisch in seinen Regeln und Gewohnheiten ist, werden seine Anhaenger Methodisten genannt.
Sie koennen die Sensation verurteilen, die er erregt hat, und die Popularitaet, die er erworben hat, wenn er Tausende versammeln kann, um ihn predigen zu hoeren, jeden morgen um fuenf Uhr. Sollte das Wetter sich guenstig erweisen, ist er verpflichtet, auf offenem Platz zu predigen, weil ein Gebaeude nicht gefunden werden kann, welches gross genug ist, um Platz zu bieten fuer die Anzahl derer, die ihn zu hoeren gekommen sind.
Herr Wesley ist liberal in seinen Gefuehlen gegenueber allen Konfessionen der Christen, wie aus dem folgenden Traum hervorgeht, den er erzaehlt hat.
'Ich dachte", sagte Wesley, 'dass ich gestorben war, und fand mich in einer anderen Welt, neben mir waren zwei Tore geoeffnet. Eines war breit und schaute finster drein; das andere war eng, und im Inneren leuchtete ein helles Licht, den Glanz der Sonne in Ihrer mittaglichen Pracht uebertreffend.'
"Ich hatte keine Schwierigkeiten bei der Entscheidung, dass das breite Tor der Eingang zur Hoelle war. Beide Eingaenge wurden von Engeln bewacht. Gut, dachte ich, obwohl ich nicht durch das breite Tor gehen moechte, werde ich dem Torhueter einige Fragen stellen; so naeherte ich mich dem ernsten, duesteren Engel, ich sagte, Sie haben viele Menschen darinnen? Ja, sehr viele, war die Antwort. Haben Sie Angehoerige der Episkopalkirche hier? Ja. Haben Sie auch Katholiken? Ja. Auch Quaeker? Ja. Auch Presbyterianer? Ja. Auch Methodisten? Ja. Gut, ich nehme an, Sie haben etwas von allen Sekten darinnen? Ja, sagte der Engel, sarkastisch sarkastisch; es gibt eine grosse Anzahl hier, die waren Professoren der Religion auf der Erde.'
'Ich drehte mich sorgenvoll um, und mich der engen Pforte naehernd, sprach ich den bewachenden Engel an, ihn zu fragen, ob es viele Menschen gibt, die im den Himmel sind? Suess laechelnd antwortete er, Oh ja, von jeder Nation, jeder Zunge und Voelkern auf der Erde. Ich nehme an, Sie haben eine Reihe von Methodisten? Nein, antwortete der Engel. Sie haben dann Angehoerige der Episkopalkirche? Keine. Quaeker? Keine. Presbyterianer? Keine. Covenanter? Keine. Juden? Keine. Mohammedaner? Keine. Gut, sagte ich, immer mehr alarmiert, wen haben Sie dann? Der Engel sah klaeglich auf mich herab, dann gnaedig laechelnd, sagte er, wir haben weder Sekten noch Denominationen im Himmel. Sie waren Anhaenger des Lammes, und wuschen alle ihre Suenden in Seinem Blut. Dann oeffnete sich das Tor, ich hoerte, gesungen von tausenden von Stimmen, wuerdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde. Segen und Ehre und Herrlichkeit und Kraft, Ihm, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm, fuer immer; denn Er hat uns geliebt und uns erloest von unsern Suenden mit Seinem Blut und hat uns zu Koenigen gemacht und zu Priestern vor Gott und Seinem Vater, Ihm sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.'
'Ich erwachte dann, und bin mehr davon ueberzeugt, als ich es bisher war, dass ein Mitglied einer bestimmten Kirche zu sein, uns nicht in den Himmel bringen wird. Die wichtigste Frage ist, bin ich in Christus, oder ausserhalb von Christus?' Nie werde ich vergessen, den Ausdruck von Wesley's Gesicht, strahlend vor Hingabe, Liebe und christlicher Naechstenliebe, waehrend er den Segen sprach. 'Der Friede Gottes', um den er so instaendig gefleht hatte, schien in der Tat auf dem aufmerksamen Publikum zu ruhen, als die dichte Menge sich zerstreute, offenbar tief beeindruckt.
Liebste Mutter, ich habe Ihnen einen langen Brief geschrieben, und obwohl es Ihnen vielleicht nicht Befriedigung verschafft, dass ich so gehandelt habe und mich so anders fuehle, als was mein Vater und Sie wollten, habe ich nur getan, was mein Gewissen bestimmte. Aber wie sehr ich mich geaendert haben mag, im Uebrigen, glauben Sie mir, ich habe nicht Ihnen und meinem Vater absichtlich Schmerz bereitet; und ich verbleibe weiterhin fuer immer Ihr liebevoller Sohn, ALEXANDER P. RUTHERFORD.